DREI MÜTTER
4.- 25. Juni 2023
Mutter? - Eine Spurensuche, Kulturkirche Bremerhaven, Marienkirche, Bremerhaven
Linda Luv (Raumintervention), Akkela Dienstbier (Partizipative Kunstaktion), Sandra Riche (Lichtobjekt), Lisa Begeré (Performance), Ilona Tessmer (Objekt), Clara Alisch (Filminstallation), Magdalena Kallenberger (Kunst am Bau), Anna Eisermann (Objekt), Jisu Jeong (Installation), Faun Vium (Raumintervention + Film), MATERNAL FANTASIES (Film)
https://www.marien-christuskirche.de/gemeinde/aktuelles/nachrichten-2023/kulturkirche- mutter-juni24
„Drei Mütter“, Anna Eisermann
Textile Objekt, 2023, H125 x B40 x T28 cm
Mit meiner Arbeit möchte ich drei Müttern im Himmel und auf der Erde folgendes schenken und widmen:
Tief in den Purpur des majestätischen Samtes einzutauchen, dabei die Wärme und das Gold im eigenen Körper zu spüren. Den eigenen Glanz zu bemerken, mit leuchtenden und tiefen Farben zu spielen und einen weichen, zarten Blick oder eine Berührung zulassen zu können.
Der Name der Mutter meiner Oma war Anna. Von ihr habe ich zarte Stickereien von rosa Blumen auf weiß. Der Eingang, die Wände und Oberflächen vor den Möbelstücken waren mit blumigen, lebendigen Ornamenten und Stickereien beschmückt. Etwas Weiches, zartes oder der Blick von meiner Uroma sind mir nicht in der Erinnerung geblieben.
Der Name der Mutter meiner Mutter war Lina. Sie hatte eine Schatztruhe, (verboten für mich) - ein Schrank voller ordentlich gefalteter Stoffe. Ich legte meine Hände zwischen die Schichten und betastete sanft die unterschiedlichen Oberflächen, untersuchte eifrig die Farben. Sie nähte wunderschöne Patchwork Teppiche aus Altkleidung. Als ich 30 Jahre alt war, schenkte sie mir eine Tischdecke aus schwerem Samt, bedruckt mit grellen Farben und Blumenmustern. Daraus entstand meine erste textile Arbeit. Oma Lina lebte fast ihr ganzes Leben allein. Dass es einen Orgasmus gibt, erfuhr meine Oma erst aus einer Serie in den 90ern. Etwas Weiches, zartes, einen Blick oder eine Berührung meiner Oma ist mir nicht in der Erinnerung geblieben.
Meine Mutter heißt Olga und auch sie kann keine Zärtlichkeiten zeigen, obwohl ich mir sicher bin, dass ihr Herz voll von Liebe ist.
Keine dieser Frauen lernte was es heißt Zärtlichkeiten auszutauschen und dieses Gefühl auf die Folgegeneration weiterzugeben, obwohl ihre Herzen gefüllt von Fürsorge waren und sind.
DREI MÜTTER
4.- 25. Juni 2023
Mutter? - Eine Spurensuche, Kulturkirche Bremerhaven, Marienkirche, Bremerhaven
Linda Luv (Raumintervention), Akkela Dienstbier (Partizipative Kunstaktion), Sandra Riche (Lichtobjekt), Lisa Begeré (Performance), Ilona Tessmer (Objekt), Clara Alisch (Filminstallation), Magdalena Kallenberger (Kunst am Bau), Anna Eisermann (Objekt), Jisu Jeong (Installation), Faun Vium (Raumintervention + Film), MATERNAL FANTASIES (Film)
https://www.marien-christuskirche.de/gemeinde/aktuelles/nachrichten-2023/kulturkirche- mutter-juni24
„Drei Mütter“, Anna Eisermann
Textile Objekt, 2023, H125 x B40 x T28 cm
Mit meiner Arbeit möchte ich drei Müttern im Himmel und auf der Erde folgendes schenken und widmen:
Tief in den Purpur des majestätischen Samtes einzutauchen, dabei die Wärme und das Gold im eigenen Körper zu spüren. Den eigenen Glanz zu bemerken, mit leuchtenden und tiefen Farben zu spielen und einen weichen, zarten Blick oder eine Berührung zulassen zu können.
Der Name der Mutter meiner Oma war Anna. Von ihr habe ich zarte Stickereien von rosa Blumen auf weiß. Der Eingang, die Wände und Oberflächen vor den Möbelstücken waren mit blumigen, lebendigen Ornamenten und Stickereien beschmückt. Etwas Weiches, zartes oder der Blick von meiner Uroma sind mir nicht in der Erinnerung geblieben.
Der Name der Mutter meiner Mutter war Lina. Sie hatte eine Schatztruhe, (verboten für mich) - ein Schrank voller ordentlich gefalteter Stoffe. Ich legte meine Hände zwischen die Schichten und betastete sanft die unterschiedlichen Oberflächen, untersuchte eifrig die Farben. Sie nähte wunderschöne Patchwork Teppiche aus Altkleidung. Als ich 30 Jahre alt war, schenkte sie mir eine Tischdecke aus schwerem Samt, bedruckt mit grellen Farben und Blumenmustern. Daraus entstand meine erste textile Arbeit. Oma Lina lebte fast ihr ganzes Leben allein. Dass es einen Orgasmus gibt, erfuhr meine Oma erst aus einer Serie in den 90ern. Etwas Weiches, zartes, einen Blick oder eine Berührung meiner Oma ist mir nicht in der Erinnerung geblieben.
Meine Mutter heißt Olga und auch sie kann keine Zärtlichkeiten zeigen, obwohl ich mir sicher bin, dass ihr Herz voll von Liebe ist.
Keine dieser Frauen lernte was es heißt Zärtlichkeiten auszutauschen und dieses Gefühl auf die Folgegeneration weiterzugeben, obwohl ihre Herzen gefüllt von Fürsorge waren und sind.
Datenschutz Impressum Gestaltung: Bureau Sebastian Moock
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